S 20

JUBILÄUMSJAHR  2006  IN KALDENKIRCHEN

Wegweiser durch das Festjahr

S 22
 

 

Industrie und Wirtschaft in Kaldenkirchen werden an einem Nachmittag in drei Einzelvorträgen dargestellt.

Walter Tillmann :
Die Textilindustrie in Kaldenkirchen

Die gewerbliche Textilgeschichte begann, als nicht mehr nur für den notwendigen Eigenbedarf gesponnen und gewebt wurde, sondern für Verkauf oder Tausch. Neben der Landwirtschaft bot die Leinenweberei, deren Zunftregeln überliefert sind, eine Existenzgrundlage. Die Industrialisierung bescherte Kaldenkirchen unterschiedliche Branchen, die bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts florierten. Vielseitige Quellen bieten interessante Einblicke. 

Dr. Paul Schrömbges :
Die Tabak- und Zigarrenindustrie in Kaldenkirchen

Mit Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte sich nach dem Ende des staatlichen Tabakmonopols eine gewerbliche Tabakverarbeitung, die im Wesentlichen als häusliche Produktionsform betrieben wurde und im niedrigen Lohnsegment angesiedelt war. Mit dem Aufbau der Stahlproduktion im Ruhrgebiet und der zeitgleichen Strukturkrise der Textilproduktion siedelten sich in Kaldenkirchen ab 1865 aus dem Ruhrgebiet verdrängte Zigarrenfabrikanten an, die im Grenzort für die Jahrzehnte bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges eine monostrukturierte Zigarrenindustrie aufbauten. Die anhaltenden Wirtschaftskrisen und die Entwicklung industrieller Produktionsformen führten von 1919 an schrittweise zum vollständigen Erliegen der Kaldenkirchener Zigarrenindustrie im Jahre 1956. Sozialgeschichtlich bedeutsam war die Gründung der Tabak- und Zigarren­arbeitergewerkschaft, die 1901 von Kaldenkirchen aus ihren Ausgang nahm. 

Dr. Ina Germes-Dohmen :
Die Dachziegel- und Tonindustrie in Kaldenkirchen

Über viele Jahrhunderte hinweg setzte die Dachziegel- und Tonindustrie für die Grenzstadt Kaldenkirchen wichtige Impulse. Auch die Nachbargemeinden wie Brüggen und Bracht in den Blick nehmend, wird über Fabrikanten und Arbeiter berichtet, von der schweren Arbeit im „Panneschopp“ erzählt und von den Problemen, mit denen die junge Industrie zu kämpfen hatte.

Samstag, 18. März 2006, 15.00 Uhr – 18.00 Uhr
im Convent, Brigittenstraße

 

 

 

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