Herausgabe historischer Plan Ortsteil Kaldenkirchen

 

 

 

 

 

 

 

Der Bürgerverein Kaldenkirchen hat im Monat Juni 2005 ein Kartenwerk über den Ortsteil Kaldenkirchen der Stadt Nettetal aufgelegt. Das Werk umreißt den einst ummauerten oder von einem Wall umgebenen Ortskern. Weiterhin enthält die Karte aktuelle Hinweise auf öffentliche Gebäude, das Straßennetz, das Parksystem und anderes mehr.

Es gibt eine große Ausgabe in DIN A 3 mit 1200 Exemplaren sowie eine DIN A 4-Ausgabe mit etwa 5000 Exemplaren. Die Pläne sollen möglichst alle Kaldenkirchener Haushalte erreichen. Eine Verteileraktion ist bereits in den Schulen erfolgt.

 Die Erläuterungen zu den historischen Stätten sind sehr geeignet, Geschichtsbewußtsein des Ortsteils zu wecken und zu vertiefen und die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verknüpfen.

Die Pläne werden kostenlos abgegeben.

 

 

 

 

 

 

   

Historische Stätten in Kaldenkirchen

 

1        Katholische Pfarrkirche St. Clemens (DS)*

Das Gotteshaus wurde von 1893-1897 errichtet (Grundsteinlegung: 7.5.1893). Die feierliche Einweihung  der dreischiffigen, neugotischen Backstein-Hallenkirche mit vieleckigem Chorabschluss erfolgte am 24.8.1897 durch Bischof Hermann Dingelstad von Münster. Der gut 59 m hohe Turm aus Backstein mit Tuffsteinbändern stammt noch von der Vorgängerkirche aus dem späten 15. Jahrhundert. In ihm befinden sich vier Glocken: „St. Maria“ von 1425, „St. Katharina“ (1426), „St. Clemens“ (1938) und „St. Brigitta“ (1967). Im Zuge der Instandsetzungsarbeiten von 1994-1997 wurde die zwischen 1906 und 1908 vom Gelderner Kirchenmaler Heinrich Brey geschaffene Ausmalung großenteils freigelegt und restauriert. Am 18.2.2001 konnte die neue Orgel eingeweiht werden.

Zur Ausstattung der Kirche gehören wertvolle Teile aus der Vorgängerkirche: spätgotisches Kreuz um 1500, Altarbild nach Hans von Aachen aus dem frühen 17. Jahrhundert, Messing-Taufbecken von 1793, qualitätvolle Kirchenfenster im Chor, Barockfiguren des hl. Severus und des hl. Lambertus.

 

Drei Gebäude des ehemaligen Birgittenklosters:

(Klostergründung: 1625, Klosterauflösung: 1802)

2        Pastorat (DS)*, Kehrstraße 30

In dem ab 1663 errichteten Gebäude (Ankersplinte auf der Rückseite zeigen diese Zahl) lebten die Patres und Brüder des Ordens. 1844/45 erfuhr es eine kunstgeschichtlich bedeutsame äußere Umgestaltung (neuromanische Putzfassade mit Zinnenkranz auf der Vorderseite). Seit der Klosterauflösung durch Napoleon dient das Gebäude als Pfarrhaus. Heute befinden sich darin das Pfarramt, die Wohnung des Pastors sowie die bedeutende Klosterbibliothek.

 

3        Brigittenheim und Kaplanei (DS)*, Kirchplatz 7 - 9

Das mit Backsteinen erbaute Gebäude (heute verputzt) diente als Kloster der  Ordensschwestern, Ankersplinte auf der Rückseite zeigen die Jahreszahl 1628.In dem vielfach veränderten Gebäude befinden sich heute ein Kindergarten und Wohnungen.

 

4        Haus Grüters (DS)*, Kirchplatz 3

Das Haus stellt den verbliebenen Rest des dritten Hauptgebäudes der Klosteranlage dar. Eisenanker auf der zur Klostergasse hin liegenden Längsseite des Gebäudes zeigen die Jahreszahl 1621.In französischer Zeit wurde es als Polizeigebäude genutzt (ab 1801), danach bis 1898 als Volksschule, heute als Büro- und Wohngebäude. Das stattliche Gebäude mit geschweiftem Giebel und Jugendstilfassade prägt sehr deutlich den Zugang zum Kirchplatz.

 

5        Evangelische Kirche (DS)*, Kehrstraße 61

6        Evangelisches Gemeindehaus (DS)*, Kehrstraße 59

Die Ursprünge der evangelischen Kirchengemeinde in Kaldenkirchen reichen bis ins Jahr 1533 zurück. Die Kirche wurde von 1672-1674 erbaut, nachdem am 30.10.1670 die Vorgängerkirche mit Nachbargebäuden abgebrannt war. Ankersplinte und Kartusche nennen die Jahreszahl 1672. Das Gotteshaus  zählt zu den wichtigsten erhaltenen Beispielen der Hinterhoflage von reformierten Kirchen im ehemaligen Herzogtum Jülich. Bedeutende Restaurierungen fanden statt: 1923 (innen), 1952-54 (Erweiterung), 1967 (Sakristei), 1986 und 2000 (Dach, Außenwände). Im Turm befinden sich seit 1968 zwei neue Bronzeglocken. An den Außenwänden der Kirche sind seit 1923 prachtvolle Grabsteine von Venloer und Kaldenkirchener Reformierten des 17./18. Jahrhunderts angebracht.  Im Inneren dominieren die Kanzel von 1714 und die Kassettendecke. Bemerkenswert sind die 1967 eingesetzten Fenster des Glasmalers Joachim Klos. Die derzeitige Orgel wurde 1967 eingeweiht. Das Gemeindehaus an der Kehrstraße diente vormals als Predigerwohnung und Schule.

 

7        Ehemaliger Standort der Synagoge,

Synagogenstraße (gegenüber der Baugesellschaft)

Im Jahre 1873 errichtete die jüdische Gemeinde in Kaldenkirchen eine Synagoge in der Synagogenstraße. Zuvor trafen sich die jüdischen Gemeindemitglieder zum Gebet im Haus des in der Bahnhofstraße 76 (heute: Metzgerei J. Rögels) wohnenden jüdischen Schlachters. Die jüdische Gemeinde umfasste 1873 etwa 60 Mitglieder, Kaldenkirchen hatte gut 3000 Einwohner. Die Synagoge wurde am Abend nach der Reichspogromnacht zerstört (10.11.1938). Ihr Grundriss ist auf Veranlassung des Bürgervereins seit 2004 im Straßenbelag teilweise markiert.

 

8        Frühere Stadtbefestigung Kaldenkirchens mit den drei Stadttoren und dem Zugang über die „Steeg“

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts begannen Maßnahmen zur Befestigung des Ortes, 1601 findet sich erstmals eine ausdrückliche Erwähnung der Festung Kaldenkirchen. Diese bildete ein annähernd regelmäßiges Fünfeck mit vier (ursprünglich wahrscheinlich fünf) Rondellen und war von Wall und Graben umgeben. Auf vier Seiten des Fünfecks trafen die ins Zentrum führenden Zugangsstraßen auf die Befestigungsanlage: die heutige Steyler Straße (Venloer Tor), die Kehrstraße (Brucher Tor), die Bahnhofstraße (Leuther Tor) und die Jahnstraße (früher Steegstraße) auf einen kleinen Durch- bzw. Übergang. In der Nähe des Brucher und Leuther Tores gab es wahrscheinlich eine gemauerte Brustwehr. Die Schlüsselgewalt über die Stadttore lag beim Bürgermeister. Insgesamt ist die Wehrhaftigkeit der Festung wohl recht begrenzt gewesen, zur Sicherheit der Stadt lag jedoch häufig Militär im Ort. Schon im 18. Jahrhundert kam es zur Schleifung der Festung. Im Bereich der heutigen Wallstraße bestand im 19. Jahrhundert zeitweise eine Baumpromenade.

 

9        Ehemaliges Rathaus (Schule), Poensgenstraße 13

Das wahrscheinlich um 1660 errichtete Rathaus diente lange als Verwaltungs- und Schulhaus, zeitweise außerdem als Fleischhalle und Gefängnis. Das an der Frontseite des Hauses aufgemalte frühere Stadtwappen erinnert noch an seine einstige Funktion. 1899 kaufte der Breyeller Buchdrucker Johann Giskes das Gebäude und errichtete darin ein Kaufhaus.

 

10    Ehemaliges Hauptzollamt (DS)*, Kehrstraße 93

Kaldenkirchen war seit 1818 Sitz eines Hauptzollamtes. Schon bald danach kam es zur Errichtung des Gebäudes im Stil des preußischen Klassizismus in unmittelbarer Nähe des Venloer Tores. Die Steuer- und Zollbehörde in der NS-Zeit nach Geldern, später nach Krefeld verlegt.

 

11    Ehemaliges Haus von der Kuhlen (DS)*, Kehrstr. 65

12    Ehemaliges Haus Poensgen (DS)*, Kehrstraße 52

13    Ehemaliges Haus Schmasen, Poensgenstraße 7

14    Ehemaliges Haus Mickenschreiber, Kehrstraße 77

Die vorgenannten Gebäude sind Beispiele einiger anspruchsvoller Bürgerhäuser reformierter Familien in Kaldenkirchen. Trotz der zahlenmäßigen Minderheitensituation der Protestanten in Kaldenkirchen stellten diese (teilweise seit dem 17. Jahrhundert) die wirtschaftlich, politisch und auch kulturell tonangebende Bevölkerungsgruppe. Als Seifensieder (von der Kuhlen), Wein- und Lumpenhändler (Poensgen) oder Webereibesitzer (Schmasen) waren sie erfolgreich und drückten ihren Wohlstand in stattlichen Bürgerhäusern aus. An den Häusern Schmasen und Poensgen finden sich noch heute die Initialien FAS (Friedrich Albert Schmasen) und JHP (Johann Hermann Poensgen). Im Haus von der Kuhlen sind noch Teile einer prächtigen Innenarchitektur erhalten. Zu den anspruchsvollen Bürgerhäusern in der ehemaligen Hochstraße zählt auch die heutige Adler-Apotheke, ursprünglich der reformierten Familie Mickenschreiber zugehörend.

 

15    Kriegerdenkmal (DS)*, Zur Lärche/Ecke Kehrstraße

Die noch vorhandenen Reste entsprechen nicht mehr der ursprünglichen (ganz wilhelminisch geprägten) Gestaltung des 1913 errichteten Kriegerdenkmals. Die Gedenksteine erinnern an die Kaldenkirchener Gefallenen in den Kriegen 1964, 1866 und 1870/71. Das häufig beschriebene und oft abgebildete vollständige frühere Denkmal mit dem „Siegfried von Kaldenkirchen“ wurde vom Düsseldorfer Bildhauer Peter Stammen geschaffen.

 

16    Rokokopavillon (DS)*, Friedrichstraße 22a

Das in der 2. Hälfte des 18. Jahrhundert erbaute Rokoko-Gartenhaus des reichen Wein- und Lumpenhändlers Johann Hermann Poensgen markiert den architektonischen Höhepunkt der wirtschaftlichen und kulturellen Blüte der reformierten Kaufmanns- und Unternehmerfamilien in Kaldenkirchen. Poensgen hatte den lukrativen Lumpenhandel (Hauptrohstoff für die Papierherstellung) im ganzen Herzogtum Jülich. Im Oberlicht des Pavillons finden sich seine Initialien (JHP). Im Gitter der Freitreppe die seines Sohnes, des Kaldenkirchener Bürgermeisters Johann Bernhard Poensgen (JBP) und der Sibilla Adelgunde Schmasen (SAS). Das eingeschossige Gebäude mit geschweiftem Mansardwalmdach ist mit einer doppelläufigen Treppe versehen. Das Mauerwerk besteht aus geschlemmten Backsteinen. In das Treppengeländer ist die Jahreszahl 1807 eingearbeitet.

 

17    Frühere Rektoratschule, Severusstraße 6

Auf Anregung verschiedener Bürger wurde 1841 die „Privat-Rectoratschule“, eine private höhere Knabenschule, gegründet. Aus dieser „Rektoratschule Kaldenkirchen“, die zumeist unter geistlicher Leitung stand, ging nach einer sehr wechselvollen Geschichte ab 1.4.1950 die „Städtische Realschule Kaldenkirchen“ hervor, heute „Städtische Realschule Nettetal“. In den ersten Jahrzehnten wurde der Unterricht in Räumen der Kaplanei und in Anbauten der katholischen Pfarrkirche erteilt. Das frühere Schulgebäude wird heute als Wohngebäude genutzt.

 

18    Bahnhof Kaldenkirchen (Grenzbahnhof),

Empfangsgebäude (DS)“, Leuther Straße 1

Auch der Bahnhof Kaldenkirchen feiert 2006 ein Jubiläum. Im Jahre 1866 (vor 140 Jahren) wurde die Eisenbahnlinie Venlo-Kaldenkirchen-Viersen als Bestandteil der Bergisch-Märkischen Eisenbahn durch die Eisenbahndirektion Elberfeld eröffnet. Ein Jahr später eröffnete die Rheinische Eisenbahngesellschaft die Verbindung Kempen-Kaldenkirchen-Venlo. Als Grenzbahnhof mit einem Nebenzollamt bildete Kaldenkirchen über 100 Jahre einen sehr wichtigen Eisenbahnknotenpunkt, insbesondere auch als Übernahme- und Übergabebahnhof für den Güterverkehr zwischen den Niederlanden und Deutschland. Die Bahn-AG verkaufte das Empfangsgebäude 2004 an eine Privatperson.

 

19    Backesmühle (DS)*, Ringstraße 109

 Als Turmwindmühle wurde die Backesmühle um 1862 errichtet, 1879 wurde sie zur Mahl- und Dampfmühle umgebaut. Am 19.2.1887 explodierte der Dampfkessel, es waren zwei Tote zu beklagen. 1898 ging die Mühle in den Besitz der Familie Bartholomei über. Das noch vorhandene Grundmauerwerk der Mühle erfuhr in den letzten Jahren eine erhebliche Umgestaltung.

 

20  Jahrtausendplatz, zwischen Grenzwaldstraße 38-40

Die Bebauung des Platzes im Jahre 1925 mit 10 Eigenheimen für kinderreiche Familien kam durch einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, des Sparkassenvorstandes und des Bauvereins „Eigenheim“ zustande.

Die Maßnahme sollte eine bleibende Erinnerung darstellen an die Jahrtausendfeier 1925 aus Anlass der „1000jährigen Zusammengehörigkeit von Rhein und Reich“.

 

21    Königskapellchen (DS)*, Am Altenhof 

Das Heiligenhäuschen stammt aus dem 18. Jahrhundert. Besonders die Bewohner der Sektion Bruch identifizierten sich stets mit diesem Kapellchen.

Seit 1985 ist die Schützengesellschaft Kaldenkirchen-Bruch Eigentümerin des Kleinods. Die Gesellschaft veranlasste 1986 eine grundlegende Renovierung.

 

22 Gut Altenhof (DS)*, Am Altenhof 1

Das einstige Rittergut wird 1312 erstmals genannt. Die heutigen Gebäude der vierflügeligen Bachsteinanlage stammen von 1664. Hubert Underberg-Albrecht, Vorfahre der heutigen Besitzer, kaufte es 1863 von Friedrich Schmasen, der es 30 Jahre zuvor von den Reichsgrafen von Spee erworben hatte. Die nördliche Grenze des Altenhofschen Besitzes war zugleich die jülichsche Grenze zum Herzogtum Geldern. Über Jahrhunderte bildete der Hof den Mittelpunkt einer ausgedehnten Grundherrschaft. Die Laten des Altenhofs mussten in der Wassermühle von Malbeck mahlen lassen.

 

23 Grenzübergang Heidenend

Der Grenzübergang Heidenend (ebenso der Übergang Schwanenhaus) entstand aufgrund der Beschlüsse des Wiener Kongresses (1815), auf dem die von Napoleon befreiten Länder neu verteilt wurden. Dabei wurden die Rheinlande dem Königreich Preußen zugesprochen.

In einem besonderen Vertrag zwischen den Niederlanden und dem Königreich Preußen wurde der Grenzverlauf festgelegt. Man einigte sich dabei auf einen Abstand von mindestens 800 Rheinischen Ruten (Kanonenschussabstand) von der Maas. Aufgrund dieser Grenzfestsetzung fielen nachfolgend genannte Orte an die Niederlande, die zuvor zum Amt Brüggen (Herzogtum Jülich) gehört hatten: Tegelen mit Steyl, Haus Wambach, Malbeck und Ueligsheide. Am Grenzübergang Heidenend entstand im Zuge der Grenzfestlegungen das Zollamt II, das wie das Nebenzollamt am Bahnhof und das Zollamt I (Am Schwanenhaus) dem Hauptzollamt an der Kehrstraße zugehörte.

 

Ehemalige und heutige Friedhöfe / Gedenkstätten

24  Am Allerseelen-Sonntag 1841 erhielt unter Pastor Sticker der katholische Friedhof an der Bahnhofstraße / Ecke Kanalstraße seine Weihe. Zuvor wurden die verstorbenen Katholiken rund um das katholische Gotteshaus beerdigt.  Mit der Einrichtung des Friedhofs an der Grenzwaldstraße ab 1917 wurde der Friedhof an der Bahnhofstraße aufgegeben. An ihn erinnern die drei großen Gedenkkreuze sowie einige alte Grabsteine.

 

25  Wann genau der frühere evangelische Friedhof an der Straße Zur Lärche angelegt wurde, ist nicht bekannt. Verschiedene Quellen deuten auf die 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts hin. Der Friedhof befindet sich heute in städtischer Trägerschaft und wird nur noch in Ausnahmefällen für Grablegungen benutzt. Vor der Anlage des Friedhofes wurden die evangelischen Christen rund um ihr Gotteshaus beerdigt.

 

26  Der jüdische Friedhof an der Jahnstraße

27  Der jüdische Friedhof am Akazienweg

Der jüdische Friedhof an der Jahnstraße wird erstmals 1824 erwähnt, er wurde 1924 zugeschüttet. Auf dem Friedhof wurde durch den Bürgerverein ein Gedenkstein aufgestellt. Nach der Einebnung des jüdischen Friedhofs an der Jahnstraße wurde der jüdische Friedhof am Akazienweg angelegt. Auf ihm befinden sich 13 Grabsteine / Grabplatten. Er steht seit 1945 in städtischer Trägerschaft.

 

28  In der Regel finden heutzutage die Beerdigungen in Kaldenkirchen auf dem städtischen Friedhof an der Grenzwaldstraße statt. Auf diesem Friedhof befindet sich die städtische Totenhalle sowie eine Gedenkkapelle mit Ehrentafeln der Toten beider Weltkriege. Die kupferne Engelfigur (Ende 19. Jahrhundert) in der Nähe des Haupteingangs steht seit 1990 unter Denkmalschutz (DS)*.

 

29  Eine besondere Geschichte hat der inzwischen nahezu vergessene „Heldenfriedhof“ am Akazienweg. Dieser befand sich in den Jahren der NS-Zeit auf dem heute als Park angelegten Grundstück am Akazienweg, gegenüber den beiden Wohnblöcken Akazienweg 19 und 21.

In der NS-Zeit bekannten sich auch in Kaldenkirchen Frauen und Männer als gottgläubig. „Gottgläubig“ war die offizielle Bezeichnung für „Personen, die sich weder zu einer besonderen Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft bekennen noch als glaubenslos bezeichnen wollten“ (nach Brockhaus). Entsprechend ließen sich „Gottgläubige“ nicht auf einem Friedhof beerdigen, der einer Religionsgemeinschaft zugehörte, sondern in Kaldenkirchen auf dem von den Nazionalsozialisten so bezeichneten „Heldenfriedhof“.

 

(DS)* = Denkmalschutz.  Die Abkürzung verweist darauf, dass die so bezeichneten 16 Objekte  in die Denkmalliste aufgenommen wurden. Insgesamt sind derzeit 32 Objekte in Kaldenkirchen in der Denkmalliste verzeichnet.

 

   
   

Konzeption und Redaktion:                               Gregor Herter
Erläuterungstexte zu den historischen Stätten:   Professor Dr. Leo Peters
Druck:                                                             Walter Grieger, Offsetdruck OHG, Nettetal

 

   
         

    

 

 

 

 

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